Größere Vielfalt, mehr Flexibilität: Fractional als smarte Ergänzung zu Interim

Flexible Modelle für eine dynamische Arbeitswelt

Flexible, projektbasierte Arbeitsformen gewinnen angesichts der Dynamik der neuen Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung. Fractional Work gilt dabei als vielversprechende Option zu den klassischen Besetzungen in Form von Festanstellungen, insbesondere in Ergänzung zum Interim Management. 

Definition: Interim Management vs. Fractional Work

Interim Management 

Interim Management (lateinisch ad interim‚ unterdessen‘, ‚einstweilen‘) ist eine zeitlich befristete Art der “Beschäftigung”. „Management auf Zeit“ ist eine gelegentlich verwendete deutsche Übersetzung für Interim Management.  

Interim Management wird für die zeitlich begrenzte, vollumfängliche Übernahme einer Fach- und Führungsrolle in einem Unternehmen zur Bewältigung spezifischer Herausforderungen (Transformation, Sanierung, Restrukturierung, Vakanzüberbrückung, Krisenmanagement) eingesetzt.  

Fractional Work 

Fractional Work bezeichnet ein Arbeitsmodell, bei dem eine freiberuflich oder selbstständig arbeitende Fach- oder Führungskraft ihre Arbeitszeit anteilig auf mehrere Projekte/Auftraggeber gleichzeitig verteilt.  

Dabei arbeitet diese auf Projekt- und/oder Managementbasis an strategisch relevanten Themen mit geringerem zeitlichen Einsatz pro Woche (1-3 Tage) meist über einen längeren Zeitraum. Der Einsatz kann nach Bedarf stets angepasst werden.  

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Fractional als strategische Antwort für den Mittelstand

Der Druck, schnell und maßgeschneidert auf Veränderungen im Markt reagieren zu können, steigt überall. Die mit einer Festanstellung von hochspezialisierten Fach- und Führungskräften verbundenen Investitionskosten bilden insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen jedoch häufig eine unüberwindbare finanzielle Hürde. Zumal nicht immer abzusehen ist, in welchem Ausmaß entsprechendes Personal dauerhaft ausgelastet werden kann. 

Genau hier setzt, ergänzend zum bekannten Interim Modell, das Konzept des Fractional Work an – als strategische Antwort auf die Flexibilitätsanforderungen moderner Organisationen bei gleichzeitiger Kostenoptimierung. 

„Mit einem Fractional Expert können Sie einen sehr gut ausgebildeten Spezialisten, egal ob Fachkraft oder Manager, auf Basis eines Teilzeiteinsatzes für Ihr Unternehmen kostentransparent gewinnen.“ 

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Fractional plus Interim: Zwei Modelle – ein Ziel

Interim Manager werden bislang häufig zur Überbrückung von Vakanzen auf der ersten oder zweiten Managementebene und darüber hinaus überwiegend in Ausnahmesituationen wie bspw. Restrukturierungen, Kriseninterventionen, Fusionen oder zur Übernahme von Projektaufgaben eingesetzt.  

Das Arbeitsmodell sieht hier meist Vollzeit (in der Regel 4-5 Tage) und oft auch eine hohe Präsenzzeit vor Ort für eine durchschnittliche Dauer von ca. 3-18 Monaten vor. Ausgehend von Tagessätzen oberhalb von 1.000 EUR kommen daher schnell hohe 6-stellige Investitionskosten zustande.  

Interim Management haftet daher nicht selten der Charme einer kostspieligen elitären Notlösung an. Zu Unrecht! Es kann die ideale Lösung für ein Unternehmen sein – abhängig von Ausgangslage, Herausforderungen, Zielen und verfügbarem Budget.  

Denn mittels Interim Management erreichte Produktionsziele oder die Umsetzung erfolgreicher Geschäftsmodelle müssen stets hohe Vakanzkosten und deren Kollateralschäden (wie Opportunitätskosten z.B. für Überbelastung der Mitarbeitenden oder Überschreitung von Projektzeiten) gegenübergestellt werden. 

Anders als das klassische Interim Management, ermöglicht der Ansatz Fractional Work Unternehmen, hochqualifizierte Fach- und Führungsexperten aufgaben- oder projektbezogen zeitlich gezielter für 1-3 Tage pro Woche über einen längeren Zeitraum einzusetzen.  

Entsprechende Fachspezialisten können dabei bereits auf einem niedrigeren Hierarchielevel eingebunden werden und an Schlüsselpositionen über einen längeren Zeitraum eine substanzielle Hebelwirkung entfalten.  

Diese Fachleute bringen ihre Kernkompetenzen gezielt dort ein, wo sie am dringendsten gebraucht werden, auf Abruf (1-3 Tage pro Woche) und solange es strategisch Sinn macht. Im laufenden Mandat kann die Verfügbarkeit überdies bedarfsgerecht angepasst und, ebenso wie im Interim Management, sämtliche Kosten auf Projektbasis fakturiert werden. Damit stellen diese gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine hervorragende Alternative dar. 

Vergleich: Fractional & Interim vs. Festanstellung 

Interim Management & Fractional Work Festanstellung
Hohe Flexibilität und Agilität Starre Strukturen 
Schnelle Verfügbarkeit von Expertenwissen ohne lange Rekrutierungsprozesse Verzögerte Verfügbarkeit, langwierige Einstellungsverfahren
Kurzfristige Anpassung an Projekterfordernisse und UnternehmensphasenUnflexible Positions- und Anforderungsprofile ohne schnelle Adaptionsmöglichkeiten 
Anpassbare Projektverträge   Fixe Arbeitsverträge
Budget über Projektkosten  Belastung des Personalkostenbudgets 
Vergütung nur für tatsächlich benötigte Zeit und Leistung Durchgehende Gehalts- und Sozialleistungskosten
Keine Zusatzkosten für Urlaub, Krankheit, WeiterbildungVolle Personalnebenkosten unabhängig von Auslastung
Keine Investitionen in Langzeitinfrastruktur Hohe Infrastruktur- und Ausstattungskosten
Zugang zu hochspezialisierten Experten mit punktgenauer Kompetenz Oft breiteres, aber weniger tiefes Fachwissen
Fokussierte Problemlösungskompetenz Standardisierte Aufgabenerfüllung
Sofortige Einsatzbereitschaft Längere Einarbeitungsphasen
Unternehmerisches Denken, Dienstleistungsorientierung Angestelltenmentalität, eigene Interessen in Bezug auf Karriereentwicklung
Intrinsische Motivation durch Projekterfolge und schnelle Handlungserfordernisse Externe Motivation durch Rahmenbedingungen
Keine politischen Unternehmensverflechtungen Potenzielle interne Interessenkonflikte
Keine langfristigen Verpflichtungen Langfristige Verpflichtungen
Einfache Vertragsbeendigung bei Zielverfehlung Kündigungsschutz und komplexe Trennungsprozesse
Objektivität und externe Perspektive Mögliche betriebsblinde Entscheidungen
Strategische Entwicklung, disruptives Potenzial Statische Strukturen, oft starre hierarchische Positionierung
Impulsgeber für Veränderungsprozesse Träge Anpassungsfähigkeit („Prophet im eigenen Land“)
Kontinuierliche aktuelle Wissenszufuhr und Synergieeffekte Begrenzte Perspektiven, Betriebsblindheit
Erfahrung aus verschiedenen Branchen Isoliertes Branchenwissen
Sorgen selbst dafür, ihr Wissen auf aktuellem Stand zu haltenKosten und Anspruch an betriebliche Weiterbildung. Gefahr mit finanziertem Wissen das Unternehmen zu verlassen 
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Fractional & Interim vs. Consulting & Outsourcing

Im Gegensatz zu klassischen Consultants, die Konzepte und Strategien erarbeiten und/oder Empfehlungen aussprechen, werden selbige von Interim Managern und Fractional Experts auch direkt in die Tat umgesetzt. Unternehmen werden durch hochqualifizierte Interim und Fractional Experten im Grunde nur so lange unterstützt, bis die Unternehmen mit den spezifischen Gegebenheiten allein klarkommen. Beim Consulting kann in der Regel der zuständige Consultant kurzfristig ausgetauscht werden. Sie beauftragen ein Consultingunternehmen, keine einzelne Person. Darauf hat das Unternehmen kaum einen Einfluss. Man kauft oft Seniorexpertise ein und bekommt juniorigere Professionals als gelebte Praxis im Einsatz vor Ort. Der Consultant hat ebenso oft ein Interesse daran, noch mehr Stunden zu buchen, damit sein Unternehmen, bei dem er angestellt ist, mehr Umsatz generieren kann. Dies beeinträchtigt den Vertrauensaufbau, und es entsteht ein “Nadelöhr”, womit Projektverzögerungen mit allen Implikationen einhergehen. 

Entscheidet man sich für die Auslagerung relevanter Aufgaben und Funktionen auf einen externen Dienstleister/Service Provider (Outsourcing) muss generell damit gerechnet werden, dass die verantwortlichen Ansprechpartner primär im Sinne ihres eigenen Arbeitgebers handeln. Die Prozesse und Strukturen sind für Unternehmen weder transparent noch kontrollierbar oder individuell auf ihre Bedürfnisse adaptierbar. Die Kosten sind durch die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur, der Personalkosten aber auch durch nicht abzusehende Folgekosten (Koordinations-, Transaktions-, versteckte Personalkosten, etc.) meist hoch und daher insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen nicht die erste Wahl. 

Generell wird entsprechende Expertise durch die Auslagerung an Dienstleister nicht im Unternehmen verankert, woraus sich eine potenzielle Abhängigkeit ergeben kann.

Fazit: Agilität schlägt Starrheit – mit Fractional und Interim zu mehr Handlungskraft

Die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt erfordern Lösungen, die flexibel, skalierbar und wirtschaftlich sind. Genau hier entfalten Fractional Work und Interim Management ihre volle Wirkung: Sie bieten Unternehmen schnellen Zugang zu hochqualifizierter Expertise – passgenau, temporär und ohne langfristige Bindung.

Im Gegensatz zu klassischen Festanstellungen, Beratungsverträgen oder Outsourcing-Modellen behalten Unternehmen dabei die Kontrolle: Sie profitieren von strategischem Wissen, ohne sich an starre Strukturen oder schwer kalkulierbare Kosten zu binden.

Fractional und Interim Experten agieren praxisnah, unternehmerisch und lösungsorientiert – ein klarer Wettbewerbsvorteil für alle, die nicht nur reagieren, sondern vorausschauend gestalten wollen.

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